Gemeinsam entscheiden und den Weg zusammen gehen

Das zertifizierte Brustzkrebszentrum Borna begleitet Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind – von der Diagnostik bis zur Nachsorge.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Allein in Deutschland wird jährlich bei etwa 70.000 Frauen nahezu jeden Alters neu die Diagnose Brustkrebs gestellt. Dank der Fortschritte in Früherkennung und Medizin sowie der umfassenden Aufklärung haben sich die Überlebenschancen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Immer an der Seite betroffener Frauen: Das zertifizierte Brustzentrum an den Sana Kliniken Leipziger Land in Borna.

Vorsorge: Früherkennung rettet Leben

„Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung von Brustkrebs ist, ihn so früh wie möglich zu erkennen“, sagt Anne Klein, Gynäkologin und Senologin am Sana Brustzentrum in Borna. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt können dazu beitragen, Veränderungen im Brustgewebe frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich zu einer ernsthaften Erkrankung entwickeln. Denn das Tückische an Brustkrebs ist, dass er lange Zeit keine Beschwerden verursacht.

Allerdings sind Vorsorgeuntersuchungen der Brust beim Frauenarzt regulär erst ab dem 30. Lebensjahr vorgesehen. Auch wenn das Erkrankungsrisiko aufgrund der hormonellen Umbauprozesse zwischen dem 50. und 75. Lebensjahr am größten ist, plädieren Frauenärzte dafür, alle Frauen stärker dazu zu befähigen, ihre Brust selbst untersuchen zu können. Anne Klein: „Glücklicherweise wird das Bewusstsein für ihre Brust vor allem bei den jungen Frauen immer größer. Dazu tragen nicht zuletzt auch Social-Media-Kanäle bei, denn hier gibt es verschiedene Videos und Programme, die sehr niedrigschwellig zeigen, wie die Selbstuntersuchung funktioniert.“ Am Brustzentrum in Borna können Frauen die Selbstuntersuchung der Brust allerdings auch in einem speziellen Kurs vor Ort erlernen.

Was ist eigentlich ein »Senologe«?

Senologen sind Ärztinnen und Ärzte, die sich auf die Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Brusterkrankungen spezialisiert hat. Der Begriff »Senologie« leitet sich vom lateinischen Wort »seno« für Brust ab und umfasst das gesamte medizinische Fachgebiet, das sich mit der weiblichen Brust beschäftigt. Dies schließt sowohl gutartige als auch bösartige Erkrankungen der Brust ein – wie zum Beispiel Brustkrebs.

Das gehört zur Brustkrebs-Früherkennung:

Der jährliche Besuch beim Frauenarzt ist unerlässlich. Bei Frauen ab 30 wird die Brust abgetastet, um Veränderungen oder Knoten zu entdecken. Diese einfache, aber effektive Untersuchung kann bereits in frühen Stadien verdächtige Veränderungen identifizieren. Studien zeigen, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Brustkrebserkrankungen durch die körperliche Untersuchung beim Frauenarzt entdeckt werden.

Jede Frau sollte lernen, ihre Brust regelmäßig selbst zu untersuchen. Die Selbstuntersuchung ist einfach durchzuführen und kann helfen, Unregelmäßigkeiten wie Knoten, Einziehungen der Haut oder Veränderungen der Brustwarzen frühzeitig zu erkennen. Einmal im Monat, am besten eine Woche nach der Periode, sollten Frauen sich Zeit nehmen, um ihre Brüste abzutasten und auf Veränderungen zu achten.

Die Mammografie ist das wichtigste Instrument der Brustkrebsvorsorge. Frauen zwischen dem 50. und – seit dem 1. Juli 2024 – bis zum 75. Lebensjahr haben in Deutschland alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammografie im Rahmen des Mammografie-Screening-Programms. Diese Untersuchung ist in der Lage, Tumoren zu erkennen, die so klein sind, dass sie weder tastbar noch durch andere Methoden feststellbar sind. Statistiken zeigen, dass durch das Mammografie-Screening etwa 50 Prozent der Brustkrebserkrankungen in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden können, was die Heilungschancen signifikant erhöht.

Für Frauen mit dichtem Brustgewebe kann ein Ultraschall sinnvoll sein. Dichteres Gewebe erschwert zum Beispiel die Interpretation der Mammografie-Bilder, weshalb der Ultraschall auch als ergänzende Methode zur Mammografie eingesetzt wird. Ein Ultraschall der Brust wird allerdings nicht regulär von den Krankenkassen übernommen.

Die Untersuchungsintervalle gelten für Frauen ohne erkennbares Brustkrebsrisiko. Liegt ein vererbbares familiäres oder aus anderen Gründen erhöhtes Brustkrebsrisiko vor, sollten häufigere Untersuchungen vereinbart werden – das kann auch für Frauen unter 30 Jahren gelten.

Die Diagnose Brustkrebs ist ein einschneidendes Ereignis im Leben einer Frau. Viele Sorgen, Fragen und Zweifel werden aufgeworfen. Wie geht es weiter? Hat die Behandlung Erfolg?

„Wir können Brustkrebs heute schon sehr genau differenzieren – Tumor ist nicht gleich Tumor. Es gibt verschiedene Einteilungen und Typen für die es zum Teil auch schon sehr spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten gibt, die wir individuell auf die Patientin abstimmen“, erklärt die Senologin Anne Klein. Dennoch sind die Ängste oft groß. „Im Brustzentrum der Sana Kliniken Leipziger Land arbeiten wir eng mit den Patientinnen zusammen, um den bestmöglichen Behandlungsplan zu erstellen“, erklärt die Ärztin. „Es ist uns sehr wichtig, dass Therapieentscheidungen nicht über den Kopf der Frauen hinweg getroffen werden. Jede Patientin soll aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Selbst wenn es vielleicht nicht immer der Weg ist, den wir als Ärzte empfehlen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Frauen hinter ihrer Entscheidung stehen können.“

Nicht nur eine Behandlungsoption

Meist gibt es auch nicht nur eine Behandlungsoption. Oft werden Therapieverfahren miteinander kombiniert. „Welches Verfahren oder welche Kombination zum Einsatz kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig“, so Anne Klein. „Zum einen spielt natürlich die Beschaffenheit des Tumors eine große Rolle, wie groß ist er, welche feingeweblichen Eigenschaften hat er. Zum anderen sind die persönlichen Faktoren der betroffenen Frauen wichtig, dazu zählen das Alter oder die körperliche Verfassung aber auch ihre persönlichen Wünsche.“

Zentrale Säule einer Brustkrebsbehandlung ist die Operation. In gut 80 Prozent der Fälle kann der Tumor sogar brusterhaltend entfernt werden, was sich positiv auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkt. Muss die Brust aus medizinischen Gründen gänzlich entfernt werden, kann sie auf Wunsch dank moderner plastischer Chirurgie entweder mit Hilfe von Implantaten oder auch mit Eigengewebe rekonstruiert werden.

Bei aggressiveren Tumoren oder wenn der Krebs bereits gestreut hat, kommt eine Chemotherapie zum Einsatz. Diese kann sowohl vor (»neoadjuvant«) als auch nach der Operation (»adjuvant«) verabreicht werden. Die Chemotherapie zielt darauf ab, Krebszellen im gesamten Körper zu bekämpfen und so das Risiko eines Rückfalls zu minimieren.

Nach einer brusterhaltenden Operation folgt in der Regel eine Strahlentherapie, um mögliche verbliebene Krebszellen in der Brust zu zerstören. Auch nach einer kompletten Entfernung der Brust kann eine Bestrahlung notwendig sein, wenn der Tumor besonders aggressiv war oder Lymphknoten befallen waren.

Bei dieser Behandlung wird die Bildung oder Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen blockiert, so dass hormonempfindliche Tumorzellen am Wachstum gehindert werden. Das soll das Risiko für einen Rückfall oder ein Fortschreiten der Erkrankung senken.

Diese Therapieverfahren blockieren Vorgänge in Krebszellen, die für ihr Wachstum wichtig sind. Sie wirken daher nur bei Frauen, deren Brustkrebszellen die entsprechenden Zielstrukturen haben.

Zusätzlich können Patientinnen mit Brustkrebs unterstützende Therapien bekommen. Sie sollen belastende Symptome oder Therapienebenwirkungen lindern – richten sich also nicht direkt gegen den Brustkrebs.

Lebensqualität und Nachsorge: Ein wichtiger Aspekt der Therapie

Die Therapie von Brustkrebs endet in der Regel nicht mit der Behandlung des Tumors. Für viele Frauen beginnt danach eine Phase der Nachsorge, die ebenso wichtig ist wie die eigentliche Behandlung. Dabei geht es nicht nur darum, ein Wiederauftreten des Krebses zu verhindern, sondern auch darum, die Lebensqualität der Patientinnen zu erhalten und zu verbessern.

Psychosoziale Unterstützung

Da Brustkrebs ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine immense psychische Belastung darstellt, leiden viele Frauen nach der Diagnose und Behandlung unter Angststörungen, Depressionen oder dem Verlust ihres Selbstwertgefühls. Die enge Begleitung durch psychoonkologische Beratung und Selbsthilfegruppen kann hierbei wertvolle Unterstützung bieten.

Bewegung und Ernährung

„Studien zeigen, dass körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung zu den wichtigsten Bausteinen gehören, um das Risiko eines Rückfalls zu senken“, sagt die Medizinerin. „Denn dadurch wird das Immunsystem aktiviert, was ja bekanntermaßen zum Erhalt der Gesundheit einen wesentlichen Teil beiträgt.“

Brustkrebs hat heute glücklicherweise wirklich eine gute Prognose und die Heilungschancen sind sehr hoch.

Anne Klein, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Brustzentrum in Borna

Das Bild zeigt Frau Anne Klein, Oberärztin am Brustzentrum des Sana Klinikums Borna im Portrait

Unsere Brustkrebsexpertin

Anne Klein
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Telefon 03433 21-1401
anne.klein@sana.de

All die verschiedenen Faktoren – von einer gezielten Früherkennung bis hin zur Weiterentwicklung der Therapieverfahren und einer umfassenden Nachsorge – haben dazu geführt, dass die Überlebensraten bei Brustkrebs sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert haben. Heute liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 87 Prozent und viele Frauen leben auch zehn Jahre oder länger nach der Diagnose ohne ein Wiederauftreten der Erkrankung. Dennoch bleibt die Sorge vor einem Rückfall.

Hier spielt die Nachsorge eine entscheidende Rolle, um mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. „Unser Ziel im Brustzentrum der Sana Kliniken Leipziger Land ist es, die Patientinnen in jeder Phase der Erkrankung eng zu begleiten und ihnen alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um ihre Lebensqualität zu erhalten und ihnen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen“, so Anne Klein.

Stand: 02.10.2024

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