Geriatriezentrum Zwenkau: Seit 20 Jahren im Dienst des alten Menschen

Wir alle möchten das Alter gesund genießen und möglichst lange selbständig in unserem gewohnten Umfeld bleiben. Leider schränken die Entwicklungen des Alters und die typischen Begleiterkrankungen diesen Wunsch oft ein. Das Geriatriezentrum Zwenkau will mit einer speziell für ältere Menschen ausgerichteten Akutversorgung und Rehabilitation die Selbständigkeit wiederherstellen und erhalten.

Spezialist für die medizinische Versorgung und Rehabilitation älterer Menschen

So lange wie möglich selbstbestimmt im heimisch-vertrauten Umfeld leben, sich weitgehend selbst versorgen können und gesund den Lebensabend genießen – das ist Wunsch vieler älterer Menschen. Die Realität sieht leider oft anders aus. Mit zunehmendem Alter häufen sich alterstypische körperliche und seelische Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz, Depressionen, Arthrose, Herz-Kreislauferkrankungen oder Parkinson. Hinzu kommt, dass sich im Alter die Regenerationsfähigkeit des Körpers mindert, so dass Heilungsprozesse länger dauern als bei jüngeren Menschen. Ein Knochenbruch kann für einen älteren Menschen also fatale Folgen haben. All das sind Umstände, die schnell dazu führen können, dass ein alter Mensch pflegebedürftig wird und seine Selbständigkeit aufgeben muss.

Interdisziplinäres Team umsorgt ältere Patient:innen

„Das versuchen wir zu verhindern“, erklärt Katharina Schuhmann, Pflegedienstleiterin am Geriatriezentrum Zwenkau. „Wir sind spezialisiert auf die Erkrankungen und Entwicklungen des Alters. Unser Ziel ist, die Patientinnen und Patienten so zu behandeln, zu mobilisieren und zu motivieren, dass sie nach ihrem Aufenthalt bei uns möglichst in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren und ihre Selbständigkeit bewahren können.“ In über 90 Prozent der Fälle gelänge das auch, sagt sie stolz. Solche Erfolgsgeschichten sind vor allem dank eines starken interdisziplinären Teams möglich.

„Von den Ärztinnen und Ärzten, über unsere besonders qualifizierten Pflegekräfte bis hin zu unserem erfahrenen Therapeutenteam, unseren Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen oder Diätassistentinnen arbeiten wir sehr eng und auf Augenhöhe zusammen“, sagt Dr. Ralf Sultzer, Ärztlicher Direktor des Geriatriezentrums Zwenkau. „Jede und jeder kann seine Ideen einbringen, so dass wir für unsere Patientinnen und Patienten die beste Therapie verfolgen können.“


Es motiviert uns, wenn wir beobachten, dass Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einer Schenkelhalsfraktur zu uns kamen, Schmerzen hatten und fast nichts mehr selber konnten, nach ihrer Behandlung das Geriatriezentrum selbständig und mit einem Lächeln verlassen“, erzählt sie weiter. „Das zeigt uns, wie sinnvoll unsere Arbeit ist.

Katharina Schuhmann, Pflegedienstleitung


Was ist eigentlich eine Geriatrie?

Geriatrie bedeutet Altersheilkunde. Es setzt sich aus den zwei griechischen Wörtern „geron“ für „Greis“ und „iatreia“ für „Heilen“ zusammen. Zur Altersheilkunde gehört aber auch die Vorbeugung und Heilung alterstypischer Erkrankungen. In einer Geriatrie werden also Patientinnen und Patienten umsorgt, die meist älter als 65 Jahre sind und unter alterstypischen Erkrankungen leiden. Oft genügt aber nicht nur die Behandlung der akuten oder chronischen Erkrankungen, sondern auch die Rehabilitation der älteren Menschen. Das heißt, ein geriatrisches Team bestehend aus Fachärzt:innen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Pflegekräften und Sozialarbeiter:innen kümmert sich darum, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Patient:innen zu verbessern. Diese sollen lernen, mit ihren individuellen Schwierigkeiten umzugehen und ihre noch vorhandenen Stärken zu nutzen, um ihre Kompetenzen für den Alltag wiederzuerlangen. Im Geriatriezentrum Zwenkau geschehen Akutversorgung alterstypischer Erkrankungen und Rehabilitation unter einem Dach.

Den alten Menschen ganzheitlich betrachten

2023 feiert das Geriatriezentrum Zwenkau 20jähriges Jubiläum. Bereits seit 2003 verknüpft es in enger Kooperation mit dem Sana Klinikum in Borna die ganzheitliche Rehabilitation älterer Menschen – in der Regel sind diese über 70 – mit einem breiten Spektrum an Diagnostik und Therapiemaßnahmen. „Die Betroffenen leiden ja oft an mehreren Erkrankungen“, erzählt Dr. Sultzer. „Daher ist jede Behandlung individuell und wir schauen auf die Ressourcen, die jeder mitbringt, um die Alltagskompetenz wieder herzustellen“, so der Mediziner. Dabei sei die Mitarbeit der Patientin, des Patienten ein wichtiger Erfolgsfaktor. Einzigartig für eine Rehaklinik ist die gleichzeitige Verfügbarkeit eines Komplettangebotes an internistischer, neurologischer, chirurgischer und gynäkologischer Diagnostik am Standort.

Multimorbidität heißt, dass bei einem Menschen mehrere, meist chronische Erkrankungen gleichzeitig auftreten. Das ist besonders typisch bei älteren Patienten. Über 70jährige leiden im Durchschnitt parallel an drei bis neun Krankheiten.

Angehörige spielen eine wichtige Rolle

„Allerdings gehen wir nicht nur auf die medizinischen, persönlichen Faktoren ein, sondern legen auch einen Fokus auf das soziale Gefüge“, so der Altersmediziner. Darin spielen die Angehörigen eine wichtige Rolle. „Wir versuchen eng mit den Angehörigen zusammenzuarbeiten, mit ihnen im Gespräch zu bleiben und sie einzubeziehen, um unsere Patientinnen und Patienten besser verstehen und begleiten zu können“ ergänzt die leitende Therapeutin Grit Eckert. „So bieten wir zum Beispiel auch spezielle Schulungen für Angehörige an, um sie auf die Zeit vorzubereiten, in der der ältere Mensch wieder in sein gewohntes Umfeld zurückkommt.“

Von Gruppenaktivitäten bis hin zum Training in unserem schönen Garten – wir versuchen die Therapieeinheiten interessant und abwechslungsreich zu gestalten.  

Grit Eckert, Leitende Therapeutin

Welche Behandlungen können erfolgen?

Vorwiegend werden im Geriatriezentrum Zwenkau orthopädische, unfallchirurgische, internistische und neurologische Erkrankungen sowie alterstypische Symptome wie Sturzsyndrom, Schwindel, chronische Schmerzen oder Inkontinenz behandelt. Eine geriatrische Tagesklinik, in der Patientinnen und Patienten tagsüber versorgt werden, am Abend und in der Nacht aber im heimischen Umfeld sein können, ergänzt das ganzheitliche Konzept von Akutversorgung und Rehabilitation.

Große Stärke gute Vernetzung in die Region

Das Geriatriezentrum Zwenkau leistet damit einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung älterer Menschen in der Region. „Wir versuchen stets, aktuelle Entwicklungen aufzugreifen und in unsere Arbeit zu integrieren. So beteiligen wir uns auch an Forschungsprojekten wie zum Beispiel zur Multimedikation und Digitalisierung“, so Dr. Ralf Sultzer. „Über die starke Vernetzung mit unseren Partnern aus der ambulanten und stationären Pflege, der Kommune und anderen Kliniken im Rahmen des Zentrums für Altersmedizin mit dem Netzwerk GeriNah können wir diese Erfahrungen weitertragen, so dass die Erkenntnisse unserer Arbeit vielen älteren Patientinnen und Patienten nachhaltig zu Gute kommen.“

Zentrum für Altersmedizin, Geriatrisches Netzwerk „Gerinah“

Die Sana Kliniken Leipziger Land haben in Zwenkau eine Versorgungsstruktur aufgebaut, die eine flächendeckende und in der Region vernetzte geriatrische Versorgung sicherstellt. Auf allen Ebenen – von der ambulanten bis zur stationären Therapie – steht der Mensch mit seinen körperlichen, seelischen und sozialen Bedürfnissen und Ressourcen im Mittelpunkt von Pflege, Therapie und ärztlicher Betreuung. Die Bausteine dafür heißen: Akutgeriatrie und Frührehabilitation, Geriatrische Institutsambulanz, Geriatrische Tagesklinik, Geriatrische Rehabilitation und Klinik für Innere Medizin.

Stand: 29.03.2023

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