Weichteilbrüche: Hernien professionell behandeln

Wer unter einem Leisten-, Nabel- oder Narbenbruch leidet, ist in der Chirurgie der Sana Kliniken Leipziger Land bestens aufgehoben.

Hernien, umgangssprachlich auch als Brüche bezeichnet, zeigen sich zumeist als sichtbare Vorwölbungen an der Bauchwand. Sehr viele Menschen sind davon betroffen. Somit sind Hernienoperationen auch die am häufigsten durchgeführten Operationen überhaupt. Eine Behandlung sollte durch erfahrene Operateure erfolgen. Jan Schöche, Oberarzt für spezielle Bauchchirurgie an den Sana Kliniken Leipziger Land in Borna, beschäftigt sich mit diesem Fachgebiet seit Jahren im Speziellen.

Hernien sind ein häufiges medizinisches Problem, die Menschen jeden Alters betreffen. Charakterisiert ist eine Hernie, durch eine Bruchpforte, also die Lücke, sowie einen Bruchsack, der sich vorwölbt und dem Bruchinhalt, z.B. Darm. Je nach Größe eines Bruchs, kann das gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Zu den häufigsten Brüchen zählen die Leistenbrüche. Etwa 27% aller Männer und 3% aller Frauen sind im Laufe des ihres Lebens davon betroffen. Das sind allein in Deutschland fast 300 000 Leistenbruchoperationen im Jahr.

Erworben oder angeboren?

Hernien, so auch Leistenbrüche, können angeboren oder erworben sein. Bei erworbenen Brüchen, spielt das Bindegewebe, welches seine Elastizität im Laufe des Lebens ändert, immer eine entscheidende Rolle. Rauchen, Stoffwechsel-Erkrankungen und chronische Druckerhöhungen im Bauch, wie bei chronischem Husten, Adipositas oder nach Schwangerschaften, tragen zur Entstehung bei. „Die Ursachen sind also sehr vielfältig. Als Auslöser, kann dann schweres Heben oder Pressen, plötzlich Schmerzen verursachen. In diesem Moment, stülpt sich in die Bruchpforte der Bruchinhalt aus und wird als Vorwölbung, z.B. in der Leiste sichtbar. Die Beschwerden werden dann zumeist als stechend, ziehend oder brennend, mitunter auch als Druckgefühle beschrieben“, so Oberarzt Jan Schöche. „Diese Beschwerden nennt man dann Symptome“.

Diese Ausstülpung kann auch nur sichtbar sein ohne Beschwerden zu machen und sich wieder zurückziehen. Dies bezeichnet man dann als asymptomatisch.

Welche Arten von Gewebebrüchen gibt es?

Sehr häufig sind Nabelbrüche. Kosmetisch auffällig, hat so eine Vorwölbung am Nabel wohl schon jeder einmal gesehen. Der Nabel ist insofern besonders, da er per se als Narbe zu betrachten ist. Hat sich hier einmal ein Brucj entwickelt, wird er immer größer

Narbenhernien, sind eine Besonderheit, da sie sich als Brüche nach einer Operation, in einer Narbe entwickeln. Das Bindegewebe einer Narbe ist Reparaturgewebe und damit anders zusammengesetzt. Da bedeutet, wenn ein Narbenbruch auftritt ist eine Operation angeraten.

Innere Hernien sind Hernien, die man nicht von Außen sieht. Dazu gehören Zwerchfellhernien (Hiatushernien). Diese entwickeln sich an der Durchtrittsstelle der Speiseröhre durch das Zwerchfell. Da im Brustkorb ein geringerer Druck herrscht als im Bauchraum, begünstigt dieser Umstand, zusätzlich zu den anderen Enstehungsursachen, das Durchschlüpfen von Magenanteilen in den Brustkorb. Ein häufiges Symptom ist dann andauerndes Sodbrennen. Mit einer Magenspiegelung sind diese Formen der Hernien gut zu diagnostizieren.

Für alle Hernien gilt: Sollten sie Beschwerden machen oder größer werden, sollten sie operiert werden!

Wann zum Arzt?

„Bei Beschwerden sollte man immer einen Chirurgen aufsuchen, um eine Operation zu planen. Plötzlich anhaltende Schmerzen sind immer als Notfall zu betrachten und erfordern unbedingtes Handeln durch einen Chirurgen. Dieser steht bei uns rund um die Uhr zur Verfügung. Nur dieser kann entscheiden, ob man den Bruch zurückdrücken, also reponieren kann, oder ob sofort operiert werden muss“ stellt Schöche dar.

Narbenbrüche immer operieren!

Besonders Narbenbrüche sollten immer behandelt werden. „Auch wenn zwischen der eigentlichen Operation und dem Narbenbruch Jahre liegen können, so sollte man Narbenhernien immer versorgen“, erklärt Jan Schöche. „Der Bruch wird immer größer werden, nie kleiner. Und da ist es wie überall, ein kleiner Defekt lässt sich mit weniger Aufwand versorgen, als ein großer Defekt.“ Zudem besteht immer die Gefahr einer Einklemmung des Bruchinhaltes. Eine Einklemmung ist sehr schmerzhaft und kann immer zu Schäden am eingeklemmten Gewebe führen. Wenn der eingeklemmte Bruchinhalt dann z.B. Darm ist, kann es lebensgefährlich werden. Wichtig zu wissen: Eine eingeklemmte Hernie ist immer ein Notfall, der sofort ärztlich versorgt werden muss!

Die Beschwerden werden zumeist als stechend, ziehend oder brennend, mitunter auch als Druckgefühle beschrieben.

Jan Schöche

So weit war es bei Alfred Franke zum Glück noch nicht. Dennoch litt der 71 jährige nach einer Bypass-Operation über mehrere Jahre an einem Narbenbruch im Bauchbereich. „Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber ich merkte, wie sich immer wieder an einer Stelle die Bauchdecke vorwölbte, besonders wenn ich Sport gemacht oder etwas Schweres gehoben habe“, erzählt er.

Letztlich wurde ihm empfohlen, den Narbenbruch operativ behandeln zu lassen, was er im Mai 2023 in der Sana Klinik in Borna auch tat. „Ich habe mich von Anfang an sehr gut aufgehoben gefühlt und wurde intensiv beraten und betreut“, erinnert er sich. Nach einem zehntägigen Klinikaufenthalt und ein paar Wochen Vorsicht bei anstrengenderen körperlichen Aktivitäten kann Alfred Franke heute wieder mit den Enkeln toben und Rumpfbeugen machen, ohne dass sich seine Bauchdecke nach außen stülpt.

Hernienoperation: Immer individuell auf den Patienten zugeschnitten

„Eine Hernienoperation an unserer Klinik ist immer individuell auf den Patienten zugeschnitten. Dabei suchen wir mit dem Patienten die für seinen Bruch bestens geeignetste Operationsmethode aus“, so Schöche. Wenn es möglich und sinnvoll ist, wird minimalinvasiv, laparoskopisch –  also mit der Schlüssellochmethode – operiert . Für den Patienten bedeutet das weniger Schmerzen und schnellere Erholung.

Bei sehr großen Bruchpforten und Defekten an der Bauchdecke, sowie komplexen Fällen nach bereits vorangegangenen Hernienoperationen, kann eine offene Operationsmethode sinnvoll sein. Bei vielen dieser Operationsmethoden kommen zur Gewebsunterstützung, moderne Kunststoffnetze zur Anwendung. Damit lassen sich die Bruchstellen sicher verschließen und das Auftreten einer erneuten Hernie verhindern.

Ziel ist immer eine der Lebenssituation angepasste Funktionsfähigkeit. Das heißt, dass eine Hernien-Operation durchaus auch für ältere Patientinnen und Patienten risikoarm ist.


Das Bild zeigt Herrn Jan Schöche, Oberarzt am MIC-Zentrum des Sana Klinikums Borna im Portrait.

Unser Hernienexperte

Jan Schöche
Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie
Telefon 03433 21-1501
jan.schoeche@sana.de


Hernien vermeiden dank eines gesunden Lebensstils

„In manchen Situationen müssen Hernien nicht sofort versorgt werden“, so der Chirurg. Da genüge es, sie regelmäßig zu kontrollieren. Man spricht dann vom »watchful waiting« – also Abwarten und Beobachten, so dass eine Behandlung erst dann eingeleitet wird, wenn diese erforderlich ist. Diese Beurteilung sollte immer der Fachmann durchführen.

Auch wenn es Veranlagungen oder Bindegewebsschwächen gibt, die die Entstehung von Hernien begünstigen, so kann man Brüchen durch die Beachtung bestimmter Maßnahmen und Verhaltensweisen vorbeugen. Jan Schöche: „Am Wichtigsten ist nicht zu rauchen. Rauchen führt zu schlechterem Bindegewebe. Übergewicht vermeiden, bei Verstopfungsneigung den Stuhlgang zu regulieren, eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sowie regelmäßige Bewegung wirken prophylaktisch“.

Stand: 07.11.2023

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