Gesundes Herz: Tipps und Unterstützung vom Expertenrat der Sana Kliniken Leipziger Land
Herzgesundheit erhalten und Herzerkrankungen vorbeugen.
Die Gesundheit unseres Herzens ist von entscheidender Bedeutung für unser allgemeines Wohlbefinden. Herzerkrankungen sind weltweit eine der führenden Todesursachen, aber mit der richtigen Pflege und Prävention können Sie Ihr Herz gesund erhalten und Ihr Risiko für Herzprobleme minimieren.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr Herz fit und gesund halten können. Wir stellen Ihnen wichtige Tipps zur Vorbeugung von Herzerkrankungen vor und zeigen Ihnen, wie die Sana Kliniken Leipziger Land in Borna Sie dabei unterstützen können.
Die Zahl ist alarmierend: Jedes Jahr sterben etwa 65.000 Menschen in Deutschland an einem plötzlichen Herztod, bei dem es für Betroffene scheinbar aus heiterem Himmel zu einem Herzstillstand kommt. Anlass für die Deutsche Herzstiftung, die im November stattfindenden Herzwochen unter das Motto „Herzkrank? Schütze dich vor dem plötzlichen Herzstillstand!“ zu stellen. Sie will so über die Risiken aber auch die vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen informieren. Denn der plötzliche Herztod ist selten ein schicksalhaftes Ereignis, vor dem es kein Entrinnen gibt.
So retten Sie Leben!
!! P R Ü F E N !!
Sprechen Sie die Person an: „Hören Sie mich?“ – Schütteln Sie an den Schultern: Keine Reaktion? – Achten Sie auf die Atmung: Keine Atmung oder keine normale Atmung (Schnappatmung)?
!! R U F E N !!
Rufen Sie oder eine weitere Person den Notruf 112 an.
!! D R Ü C K E N !!
Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage, drücken Sie fest und schnell: Machen Sie den Brustkorb frei – Legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer anderen Hand darüber – Verschränken Sie die Finger. Halten Sie die Arme gerade und gehen Sie senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben – Drücken Sie das Brustbein 5 bis 6 cm nach unten – Drücken Sie 100 bis 120 mal pro Minute – Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft – Geschulte Helfer sollten die Mund-zu-Mund-Beatmungen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen durchführen.
Mit 80 Prozent ist das größte Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand eine koronare Herzerkrankung – also durch Verkalkung entstandene Verengungen der Herzgefäße, die zu gefährlichen Durchblutungsstörungen des Herzens führen. Schätzungsweise leiden rund fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer KHK, die ihrerseits durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhte Cholesterinwerte verursacht wird. Laut aktuellem Herzbericht ist die koronare Herzkrankheit (KHK) mit mehr als 550.000 vollstationären Krankenhausaufnahmen und über 120.000 Sterbefällen die Herzerkrankung mit der höchsten Sterblichkeit und der höchsten Krankheitslast im Jahr 2021.
Zusätzlich zu diesen Risikofaktoren erhöhen auch andere Herzerkrankungen und genetische Veranlagungen die Gefahr eines plötzlichen Herztods, wobei der unmittelbare Auslöser fast immer eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung ist, die in Folge einer Herzerkrankung entstehen kann.
… nehmen Sie die Vorboten nicht auf die leichte Schulter, sondern gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder zu Ihrem Arzt.
Gefährliche Enge in den Herzgefäßen
„Die Zahlen stimmen wirklich nachdenklich und zeigen, wie wichtig es ist, erste Hinweise auf eine mögliche koronare Herzerkrankung ernst zu nehmen“, betont Dr. Uwe Müller, stellvertretender Chefarzt der Klinik für Innere Medizin an den Sana Kliniken Leipziger Land in Borna. So zählen zu den frühen Anzeichen einer KHK zum Beispiel Luftnot oder ein Enge- oder Druckgefühl im Brustkorb, das bis in den Rücken oder in den oberen Bauchbereich ausstrahlen kann. „Auch wenn die Beschwerden vielleicht nur leicht ausgeprägt sind oder unregelmäßig auftreten, nehmen Sie die Vorboten nicht auf die leichte Schulter, sondern gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder zu Ihrem Arzt“, appelliert der Experte. Denn im schlimmsten Fall kann eine unbehandelte koronare Herzerkrankung auch zu einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt führen.
Die häufigsten Maßnahmen, um die Herzgesundheit zu erhalten
Mit dem Rauchen aufhören, Gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion, mindestens 2x Sport in der Woche, Aktiv im Alltag Bewusstes Stressmanagement und Alkoholverzicht
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie plädiert daher für einen regelmäßigen Herz-Kreislauf-Check ab dem 50. Lebensjahr. Besonders für Menschen, die unter Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes mellitus, erhöhten Cholesterinwerten oder unter gesundheitsschädlichen Lastern wie Rauchen, ungesunder Ernährung, Stress und Bewegungsmangel leiden, ist eine frühzeitige Untersuchung wichtig.
Behandelt wird eine koronare Herzkrankheit meist mit Hilfe von Medikamenten, die eine gefäßerweiternde oder auch blutverdünnende Wirkung haben. Sind die Herzkranzgefäße sehr stark verengt, werden diese in einem Herzkatheterlabor mit Hilfe von Kathetern und kleinsten aufblasbaren Ballons geweitet. Zusätzlich setzen die Ärztinnen und Ärzte oft auch kleine Gefäßstützen – so genannte Stents – ein, die vor einem neuerlichen Verschluss schützen sollen. Manchmal kommen Patientinnen und Patienten jedoch nicht um eine Operation am Herzen drumherum, die in spezialisierten Kliniken und Herzzentren durchgeführt werden.
Bluthochdruck: Die stille Gefahr
Auf einem Risikofaktor für die Herzgesundheit sollte ein besonderes Augenmerk liegen: dem Bluthochdruck, der das Risiko für eine Herzschwäche, Herzinfarkte oder Schlaganfälle erhöht. Aber nicht nur das: Auch die Geometrie des Herzens verändert sich, da sich der Herzmuskel verdickt, was wiederum Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen kann.
„Das Tückische am chronischen Bluthochdruck ist, dass er zumindest anfangs keine gravierenden Symptome verursacht“, erklärt Dr. Müller. „Spüren die Betroffenen Anzeichen wie morgendliche Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit oder Schlaflosigkeit, ist es oft schon zu spät und die Gefäße sind bereits geschädigt“, warnt der Herzexperte.
Wann ist der Blutdruck eigentlich zu hoch?
Normale Blutdruckwerte liegen typischerweise bei etwa 120/80 mmHg. Ein Blutdruck von 120/80 mmHg oder darunter wird als normal angesehen. Ab einem systolischen Blutdruck von 130 mmHg oder einem diastolischen Blutdruck von 80 mmHg spricht man von erhöhtem Blutdruck oder Prähypertonie. Ab einem systolischen Blutdruck von 140 mmHg oder einem diastolischen Blutdruck von 90 mmHg wird in der Regel von Bluthochdruck (Hypertonie) gesprochen. Es ist wichtig zu beachten, dass wiederholte Messungen notwendig sind, um eine Hypertonie-Diagnose zu bestätigen, da Blutdruckwerte von vielen Faktoren beeinflusst werden können, einschließlich Tageszeit, Aktivität und Stress.
Was hat es mit den Blutdruckwerten auf sich?
Das Herz pumpt das Blut mit einem gewissen Druck durch unseren Körper – dem Blutdruck. Bluthochdruck, auch als Hypertonie bezeichnet, tritt auf, wenn der Druck des zirkulierenden Blutes in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Die Blutdruckwerte werden in der Regel als zwei Zahlen angegeben, die Einheit für den Blutdruck ist Millimeter Quecksilbersäule (mmHg):
– Der systolische Blutdruck ist der höhere der beiden Werte und misst den Druck in den Arterien während des Herzschlages, wenn das Herz das Blut in den Körper pumpt.
– Der diastolische Blutdruck ist der niedrigere der beiden Werte und misst den Druck in den Arterien zwischen den Herzschlägen, wenn das Herz sich entspannt und Blut in die Herzkammern strömt.
Nicht zuletzt weil eine Hypertonie oft ohne Symptome verläuft, sollten sich Männer und Frauen ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig den Blutdruck messen. Werden bei mindestens drei Messungen an zwei verschiedenen Tagen zu hohe Werte gemessen, wird nach einer möglichen Grunderkrankung gesucht. „Liegt eine Grunderkrankung vor, sprechen wir von einem sekundären Bluthochdruck. Das passiert zum Beispiel bei bestimmten krankhaften Zellveränderungen in den Nebennieren, bei manchen Gefäßveränderungen oder auch in Folge von nächtlichen Atemaussetzern, der Schlaf-Apnoe“, erklärt Dr. Müller. „Allerdings kommt das relativ selten vor“, so der Facharzt.
„Viel häufiger handelt es sich um einen primären Hochdruck, der in Folge unseres modernen Lebensstils entsteht – Stress, Übergewicht, die Einnahme von Medikamenten, ein zu hoher Salzkonsum oder Rauchen sind die typischsten Verursacher eines Bluthochdrucks.“ Statistiken belegen, dass in Deutschland bereits jeder Vierte an Hypertonie leidet und der Bluthochdruck auch in anderen Industrieländern die Liste der Volkskrankheiten anführt.
Bluthochdruck bei Frauen
Der Blutdruck entwickelt sich im Lebensverlauf bei Frauen und Männern unterschiedlich. Aufgrund ihres Hormonhaushalts – Östrogen hat eine schützende Wirkung für die Gefäße – leiden Frauen nicht selten erst nach den Wechseljahren an Hypertonie. Dafür steigt der Blutdruck dann recht schnell an und ist ähnlich hoch wie bei Männern.
Podcast »Gesundheit aufs Ohr«
Schützen Sie sich vor dem plötzlichen Herztod!
Rund 65.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich am plötzlichen Herztod. Im Podcast gibt Dr. Müller Tipps Tipps, wie Sie sich schützen können.
Vorbeugen ist besser als heilen
Natürlich habe man nicht alle den Bluthochdruck beeinflussenden Faktoren, wie zum Beispiel das Alter oder auch eine erbliche Veranlagung, in der Hand, sagt Dr. Müller. Dennoch sei die Basis einer Bluthochdrucktherapie – aber auch für andere Erkrankungen wie der koronaren Herzkrankheit – immer mit einer langfristigen Änderung des Lebensstils verbunden.
Folgende Tipps hat Dr. Müller für Sie:
- Achten Sie auf Ihre Ernährung. Am besten eignet sich die mediterrane Ernährung mit wenig Fleisch, viel Gemüse und gesunden Ölen.
- Reduzieren Sie gegebenenfalls Ihr Gewicht. Ziel sollte ein BMI (Body-Maß-Index) zwischen 20 und 25 sein. Versuchen Sie vor allem das gefährliche Bauchfett zu minimieren. Pro zehn Kilogramm, die Sie an Gewicht verlieren, können den Blutdruck um etwa 12/8 mmHg senken.
- Bewegen Sie sich regelmäßig. Ideal sind drei bis fünf Mal die Woche 30 Minuten Ausdauersport. Das ist oft schwer zu schaffen, daher ist es wichtig, auch den Alltag aktiv und bewegt zu gestalten.
- Hören Sie unbedingt mit dem Rauchen auf! Sie können sich dafür auch Hilfe holen. Die meisten Krankenkassen bieten zum Beispiel Rauchentwöhnungsprogramme an.
- Reduzieren Sie das Salz in Ihrem Essen. Greifen Sie lieber auf Kräuter zum Würzen zurück.
- Alkohol ist ein Zellgift. Daher sollten Sie Alkohol nur in moderaten Mengen genießen.
Es ist nie zu spät für eine Lebensstiländerung und oft sind es schon kleine Veränderungen, die eine große Wirkung auf das Herz haben …
Unsere Experten für Herzensangelegenheiten:
Dr. Uwe Müller
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie (subspezialisiert als Somnologe)
Telefon 03433 21-1701
uwe.mueller2@sana.de
Dr. Johannes Allmendinger
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Telefon 03433 21-1701
johannes.allmendinger@sana.de